Liebe Eltern, wenn zu Ostern das Wetter nicht mitspielt beim Ostereier-Suchen im Freien, könnt ihr für eure Kinder den Detektiv-Fall Das Ostergeheimnis von Kleine-Detektive.de machen. Diese Geschichte gibt es dabei als Belohnung. So wird es trotzdem ganz bestimmt ein unvergessliches Osterfest!
Es war einmal, vor langer Zeit, da lebte in einem wundersamen, grünen Wald ein Häschen. Was sag ich ein Häschen, es waren viele! Und Hase Sebastian war einer von ihnen. Sebastian war ein flinkes Häschen, er konnte rennen wie der Wind.
Sebastian war sehr neugierig. Es gab in der Gegend keine Höhle, kein Loch und keinen Bau, in die er nicht hineingekrochen war. Die meiste Zeit rannte er dann ganz schnell weg, wenn die Bewohner Fuchs, Bär oder Dachs ihn entdeckt hatten. Doch eines Tages fand er einen Bau, der anders war als die anderen. Neugierig schlüpfte er hinein. Zuerst kroch er durch einen langen Gang. An dessen Ende stockte ihm der Atem.
Er stand in einer riesigen Höhle! An der Decke glitzerte es, als hingen dort tausend kleine Sterne. In der Mitte gluckerte ein kleines Bächlein. Doch das Aufregendste waren die unendlich vielen Gänge, die von dieser Höhle aus wegführten. Neugierig schlüpfte das naseweise Häschen in einen Gang, an dessen Boden ein wenig Sand lag. Als er auf der anderen Seite des Ganges seine Nase aus einem Loch streckte, traute er seinen Augen kaum.
Kein Baum oder Busch war zu sehen, nur Unmengen an Sand und ein kleines Zelt. Schnell kroch Sebastian wieder in den Gang zurück, das war ihm doch etwas zu unheimlich. In der Höhle wählte er einen anderen Gang, an dessen Boden ein wenig Schnee lag. Er musste den Ausgang der Höhle ein wenig von Schnee frei schaufeln, dann entdeckte er eine weite Schneelandschaft und ein Iglu. Brrr, war das kalt! Schnell schlüpfte er zurück in die Höhle.
Da neugierige Häschen auch kluge Häschen sind, wurde ihm langsam klar, was für eine Höhle er hier gefunden hatte: Sie brachte ihn an alle Orte der Welt! Aufgeregt trippelte er mit den Pfoten, als er in den nächsten Gang hoppelte, und fragte sich, wohin dieser ihn führen würde. Er kam im Garten eines kleinen, hölzernen Hauses heraus. Schnell versteckte er sich hinter einem Busch. Auf einer Schaukel saß ein Mädchen, das ein Spielzeug-Pferd in der Hand hielt.
Plötzlich seufzte es, eine Träne kullerte seine Wange hinunter und tropfte auf das Holzpferd. Da sah Sebastian, dass es zerbrochen war.
„Oh, warum ist mir mein Pferdchen nur heruntergefallen!“, flüsterte das Mädchen.
Der Hase ließ die Löffel hängen. Das arme kleine Mädchen! Fieberhaft überlegte er, was er tun konnte, um es aufzumuntern. Da hatte er eine Idee, schlüpfte schnell wieder in den Gang und rannte zurück zur Höhle.
In seinem wundersamen Wald war es Brauch, jemandem, der traurig war, etwas bunt Bemaltes zu schenken. Sebastian wusste, dass Menschenkinder gerne Eier essen. So beschloss er, Henriette, das Huhn, um ein Ei zu bitten. Die Henne gab ihm gerne eines, und Sebastian machte sich eifrig daran, das Ei zu kochen und schön zu bemalen. Er malte rote, grüne und blaue Ringe und tupfte weitere bunte Punkte darauf. Als er fertig war, war er selbst ganz mit Farbe bekleckert, aber das Ei war wunderschön.
Schnell hüpfte er zurück in den Garten des Mädchens, in dem die Kleine noch immer auf ihrer Schaukel saß. Er legte das bunte Ei ins Gras und stupste es vorsichtig an, sodass es etwas nach vorn kullerte. Dann versteckte er sich wieder hinter einem Busch. Das Mädchen schaute auf, es hatte im Augenwinkel etwas Buntes heranrollen gesehen. Es stand auf, nahm das Ei in die Hand und sein Gesicht, das zuvor noch voller Regenwolken war, hellte sich auf wie die Sonne.
„So ein schönes Ei!“, rief es erfreut. „Mama, schau mal, ich habe das schönste Ei der Welt gefunden!“
Sebastian freute sich riesig. Mit warmem Herzen kehrte er zurück in seinen Wald. In der folgenden Zeit kehrte er immer häufiger zu der Höhle zurück und besuchte Kinder überall auf der Welt. Er versteckte ihnen bemalte Eier und war glücklich sich, wenn sie sich freuten.
Allerdings wurde es mit der Zeit auch ziemlich anstrengend, so viele Eier zu bemalen und zu verteilen. Doch da lernte er ein Hasenmädchen kennen. Es hieß Lina und begeisterte sich schnell dafür, mit Sebastian den Kindern eine Freude zu machen. Heute haben Sebastian und Lina viele eigene Hasenkinder, und im Frühling herrscht in der großen Höhle im Wald ein reges Treiben. Die Häschen flitzen von einem Gang in den anderen und verteilen bunt bemalte Eier. Sie freuen sich an den strahlenden Kinderaugen, und liefern sich Wettkämpfe, wer wohl die meisten Eier verteilt.
Jetzt weißt du, wie aus Sebastian und seiner Familie Osterhasen geworden sind. Aber pssst, das soll ein Geheimnis bleiben, damit keiner die Osterhasenfamilie stört!