Einige Tage später melkte eine ärmlich aussehende Frau vor einer Hütte ihre Ziege. Das Tier war dürr und gab kaum Milch, doch die Frau hatte nicht mehr als diese eine Ziege.
Da kamen Maria, Josef und der Esel durch das Dorf. Maria ging es gar nicht gut. Die lange Reise und das wenige Essen hatten sie sehr schwach gemacht und die Geburt stand doch kurz bevor. Josef ging zu der Frau und fragte sie: „Könnt ihr uns vielleicht ein wenig zu essen geben? Meiner Frau geht es nicht gut und sie erwartet in Kürze ein Kind.“
Die Frau blickte auf die Fremden und hatte Mitleid. Sie fragte: „Habt ihr einen Krug bei euch? Dann gebe ich euch von meiner Milch.“ und sagte ihnen nicht, dass es ihre einzige Nahrung für den Tag war. Josef gab Maria die Milch und sie kräftigte sie zusehends. Josef und Maria bedankten sich herzlich bei der guten Frau und zogen weiter.
Die Frau setzte sich wieder auf den Melkschemel neben ihre Ziege und strich ihr gedankenverloren über den Rücken. Den einen Tag würde sie auch noch ohne etwas auskommen, die fremden Frau hatte die Milch nötiger gehabt als sie, dachte sie bei sich. In dem Moment stupste die Ziege sie an, wie sie es sonst nur machte, wenn sie gemolken werden wollte. Die Frau wunderte sich, doch begann zu melken. Bald war ihre Schale voll und sie trank sie hungrig aus. So satt war sie schon lange nicht mehr gewesen!
Auch in den nächsten Tagen gab die Ziege viel mehr Milch. Trotzdem wurde auch sie selbst kräftiger. Die arme Frau musste nie wieder Hunger leiden. Ob es ein Wunder war?
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