Klausis erster Tag am Meer

Klausi war schon den ganzen Tag aufgeregt. Heute würde er das erste Mal mit seiner Familie ans Meer gehen.

Die Sonne schien schon seit Tagen und es war ganz schön warm geworden. Vorgestern hatte Klausi seinen letzten Tag im Kindergarten gehabt und gestern waren er, Mama, Papa und seine große Schwester Amelie mit dem Auto ganz lange gefahren bis sie auf der Insel Rügen angekommen waren. Heute Nacht hatten sie in einem Ferienhaus übernachtet, das Rügensonne hieß. Am Morgen war Klausi schon vor der Sonne wachgewesen, weil er sich schon so auf das Meer freute. Er war noch nie am Meer gewesen. Amelie und seine Eltern waren schon einmal an einem Meer, aber da war er noch nicht auf der Welt gewesen. Er stellte sich das Meer vor wie eine riesige Badewanne mit einem unendlichen Sandkasten außen herum. Das Frühstück schlang er so schnell es ging hinunter und stand schon fix und fertig mit seiner Badetasche an der Tür, als während die anderen noch gemütlich packten.

Endlich ging es los. In einer kleinen Bimmelbahn fuhr die Familie in Richtung Strand. Es schaukelte ganz lustig, doch Klausi spähte nur nach draußen in der Hoffnung, endlich das Meer zu sehen. Die Bimmelbahn hielt an und noch immer war das Meer nicht in Sicht. Enttäuscht wollte Klausi schon fragen, wann sie endlich da wären, doch beim Aussteigen aus der Bahn kam ihm eine frische, salzige Brise entgegen. Er hatte gelernt, dass das Meer salzig ist. Also musste es ganz in der Nähe sein! Wie ein Flummi an der Hand seiner Mama hüpfend gingen sie um eine hohe Mauer – und da war das Meer. Endlos weit erstreckte sich das Wasser. Leichte Wellen rollten an den Strand, der über und über voll mit hellbraunem Sand war. Klausi zog sich seine Schuhe aus und machte seine ersten Schritte auf dem warmen Sand, der sich an seine Füße schmiegte, durch die Dünen an beiden Seiten hindurch.

Sie suchten sich ein schönes Plätzchen und breiteten ihre Strandtücher aus. Papa gab Klausi seine Schaufel und Eimer und zog ihm die orangenen Schwimmflügel an. So durfte er endlich ans Wasser. Mit jeder Welle umspülte es seine Füße und lief dann wieder zurück ins Meer, das war lustig. Es war frisch und roch so fein salzig. Neugierig beugte Klausi sich hinunter und probierte einen Schluck, den er aber sofort wieder ausspuckte. Lecker war es jedenfalls nicht.

Klausi tobte mit Papa im Wasser, baute mit Amelie eine große Sandburg und kuschelte mit Mama auf dem Strandtuch. Als sie Hunger hatten holten sie sich Semmel mit Matjes und Rostbratwürstle. Dann legte Klausi sich auf den Rücken in den Sand, beobachtete die Möwen im Himmel und war sich schon jetzt sicher: Das war der beste Urlaub aller Zeiten!