Schulkind und Kindergartenkind

Kindergartenkind und Schulkind
Kindergartenkind und Schulkind

Es war ein Montag Morgen im September, die Sonne war noch nicht aufgewacht, doch zwei lebhafte Kinder waren schon längst aus ihren Betten gesprungen. Kein Wunder, war heute doch ein großer Tag für beide. Maria, die große Schwester, würde heute das erste Mal in die Schule gehen, Johann, ihr kleiner Bruder, das erste Mal in den Kindergarten.

Laut rufend schüttelten die beiden ihre Eltern wach: „Aufstehen! Aufstehen! Wir müssen los!“
Mama und Papa schmunzelten über ihre aufgeregten Kinder, stiegen aus dem großen Bett und begannen, ihren Kindern die Jause zu richten und sie anzuziehen.

Ein paar Bissen Müsli und ein paar Schluck Wasser waren noch nie so schnell in den Bäuchen zweier Kinder verschwunden, da ging es auch schon los, die Rücksäcke auf den Rücken geschnallt, die Mützen über die Ohren gezogen, ab nach draußen in die Kälte. Es war zwar inzwischen hell geworden, doch es regnete in Strömen. Davon ließen sich die Geschwister die Laune jedoch nicht verderben. Mama und Papa holten zwei Regenschirme und zusammen stapften sie los zum Waldkindergarten.

Maria freute sich, ihre kleinen Freunde zu sehen, mit denen sie vor ein paar Monaten noch selbst im Wald gespielt hatte, doch sie redete auch die ganze Zeit davon, neben welchen ihrer großen Freunde, die mit ihr in die Schule kamen, sie heute sitzen wollte. Johann, sonst für jeden Schabernack zu haben, versteckte sich erst etwas schüchtern hinter seiner Mama und wollte den Kindergarten-Tanten und dem -Onkel die Hand nicht geben, doch als eine der Tanten ihn einlud, sich zum Puzzeln im Hüsle dazu zu setzen, traute er sich dann doch, und schon bald durften Mama, Papa und Maria auch schon gehen, da Johann vollauf beschäftigt war.

Noch pünktlich trafen die drei bei der Schule ein, wo schon die Großeltern und der Urgroßvater von den Kindern warteten, die Uromas schauten vom Himmel aus zu. Die große Tür zur Aula wurde geöffnet. Drin standen die Lehrer und hielten Schilder mit den Klassen hoch. Maria durfte gleich zu Frau Güven, da sie schon wusste, dass sie in der Klasse 1b war. Sie gab ihr die Hand, dann durfte sie schon zum Klassenzimmer, ihren Schulranzen, die Jacke und den Turnbeutel versorgen und zum ersten Mal die neuen Hausschuhe anziehen.

Zurück in der Aula wurde die Willkommensfeier mit einem schönen Lied gestartet. Die Lehrer stellten sich und die neuen Kinder vor, erzählten zusammen eine Geschichte und es wurden noch ein paar Lieder gesungen. Dann startete endlich der erste Unterricht. Die Kinder durften sich Platzschilder mit ihrem Namen von der Tafel nehmen und sie spielten Stille Post.

Als die Schule zuende war, lief Maria freudig zu ihrer Familie. Sie erzählte, dass sie die beste Lehrerin, die beste Klasse und überhaupt die beste Schule hatte und freute sich über ihre Schultüte, die ihre Eltern ihr mitgebracht hatten. Auch Johann, den sie danach abholten, hatte es im Kindergarten sehr gefallen. Beide waren sehr stolz, dass sie nun schon viel größer waren, und Maria nahm sich vor, am nächsten Tag sogar schon allein zur Schule zu laufen.