Bello, Singa und die vergessliche Maus

Es war einmal ein Hund namens Bello. Eines Tages hatte er sich mit einer Freundin verabredet, einem Hundemädchen namens Singa. Sie saßen bei Bellos Mutter am Tisch und aßen Erdnussbutterbrote. Danach gingen sie nach draußen zum Spielen. Sie pumpten das Planschbecken auf und füllten es mit Wasser, taten drei Quietscheentchen hinein, sechs Fische, fünf Wale und holten ihre Angel. Dann angelten sie die Spielzeug-Tiere. Sie hatten viel Spaß und lachten ganz viel. Am Ende hatte Singa die meisten Tiere gefangen und damit gewonnen. Danach tobten die beiden über die Wiese und machten ein Wettrennen. Diesmal hatte Bello die Schnauze vorn.

Plötzlich hörten sie etwas. „Was ist das?“, fragte Singa. Bello hob seine Nase in die Luft und schnupperte. „Ich glaube es kommt von dort, da rieche ich etwas Unbekanntes!“, sagte er aufgeregt und deutete mit seiner Pfote in Richtung der Hecke. Vorsichtig liefen die beiden dorthin. Erst sahen sie nichts, doch dann entdeckte Singa ein Loch im Boden, aus dem ein ungewohnter Geruch kam. Sie steckte ihren Kopf in das Loch. Es war ganz dunkel und roch nach Erde und diesem seltsamen Geruch. Vorsichtig schlüpfte sie in das Loch, das ein Tunnel zu sein schien. Bello folgte ihr.

Leise tapsten sie den Tunnel entlang, bis sie plötzlich vor einer Höhle standen, die schwach beleuchtet war. Sie erkannten eine kleine Maus. Sie huschte von einer Schüssel zur anderen und schimpfte dabei mit ihrer hohen Stimme vor sich hin. „So ein Mist! Jetzt habe ich tatsächlich etwas vergessen! Oh nein, oh nein!“, piepste sie.

„Was denn vergessen?“, fragte Bello da. Die Maus machte einen riesigen Satz und schaute die beiden unerwarteten Gäste erschrocken an. „Wer seid ihr denn? Und wie kommt ihr hierher?“, fragte sie verdattert. Bello antwortete: „Ich bin Bello, und das ist Singa. Wir kommen aus dem Garten. Da haben wir etwas gerochen und deine Höhle gefunden. Was machst du hier?“ Die Maus beruhigte sich und sagte erleichtert: „Ich bin Mama Maus. Meine sieben Kinder haben morgen Geburtstag und ich wollte ihnen ihren Lieblingskuchen backen.“ Dabei deutete sie auf einen kleinen Ofen, aus dem nun unverkennbar der Geruch kam. „Sie lieben Nusskuchen mit Erdnussbuttersahne, aber ich habe vergessen, die Erdnussbutter zu kaufen. So ein Mist!“, schimpfte sie wieder.

Da stupste Singa Bello mit der Nase an und dieser hatte die rettende Idee: „Meine Mama hat Erdnussbutter in der Küche! Warte, ich hole sie!“ Und schon rannten die beiden Hunde schnell aus der Höhle. Bellos Mutter wunderte sich nicht schlecht, als ihr Sohn ihr die Geschichte von der vergesslichen Mäuse-Mama erzählte, aber sie gab ihm natürlich das Glas mit Erdnussbutter mit.

Freudestrahlend überreichte Bello es der Maus, die sich überschwänglich bedankte. Sie rührte die Erdnussbuttersahne an, gab sie auf den Kuchen, der nun ganz köstlich duftete, und lud Singa, Bello und seine Mutter als Dank zu der Geburtstagsfeier ein. So kam es, dass am nächsten Tag neben Papa und Mama Maus und den sieben quirligen, laut piepsenden Mäusegeburtstagskindern drei Hunde mit am Tisch saßen, Geburtstagslieder sangen und leckeren Nusskuchen mit Erdnussbuttersahne aßen.